Montag, 27. Februar 2017

Wie alles begann

Am 1. Oktober 2016 kam meine Tochter Amylia bei einer normalen Geburt mit PDA zur Welt. Das kribbeln im Bauch dass man nie mehr vergisst, hatte nun ein Gesicht.

Am Anfang setzte ich mich gar nicht mit dem Thema Beikost auseinander, ich wusste ich wollte nicht vor dem 5. Monat mit Brei anfangen. Mehr hatte ich mir auf meinem Erziehungsplan noch nicht zurecht gelegt. Ich hatte bereits in der Schwangerschaft das eine oder andere Breigläschen gekauft, sowas hält sich ja, dachte ich mir.
Während meiner Schwangerschaft und auch danach begleitet mich eine kleine Facebook-Gruppe mit Mama's die wie ich, im Herbst ihr kleines Wunder bekommen hatten. Dort erfuhr ich das erste mal von BLW, noch in der Schwangerschaft, dachte aber dies sei nichts für mich. Ich füttere Brei, so wie meine Mama mir, und ihre Mama ihr.
Erst nachdem Amy schon 3 1/2 Monate alt war lief mir in der besagten Gruppe erneut das Thema BLW über den Weg. Ich las zwei interessante Zusammenfassungen zu BLW.
Wenn du dich noch nicht mit BLW befasst hast, möchte ich dir diese Merkblätter sehr ans Herz legen

Richtlinien zur Implementierung einer babygeführten Methode der Beikosteinführung

Baby-led Weaning (babygeleitete Beikosteinführung)

Und da hatte es mich, Baby led weaning. Sollte ich wirklich mein Brei-Vorhaben über Bord werfen und etwas völlig anderes versuchen? Sollte ich mich dieser großen Sauerei wirklich stellen? Nach kurzem überlegen dachte ich mir, warum eigentlich nicht, die Ansätze und Gedanken des BLW erschienen mir absolut schlüssig.
Ich arbeite als Altenpflegerin, und habe in meinem Leben schon mehr passiertes Essen gefüttert als mir lieb ist, und hatte ich nicht da bereits beobachtet wie schnell es bei "Brei füttern" (Essen anreichen) zur Aspiratio (ansaugen von Flüssigkeiten oder Gegenständen in die Atemwege/Lunge) kommen kann? Hatte ich nicht auch beobachtet das ältere Menschen die noch selbstständig essen können sich deutlich seltener "verschlucken"? Hatte ich. Leider ist das Essen anreichen in der Altenpflege nicht immer optimal, und auch da kann es zum "erzwingen" der Nahrungsaufnahme kommen. Aber dies ist ein anderes Kapitel, dem ich mich hier nicht näher widmen möchte.
In dem Altenpflege wird selbständiges Essen als Ressource angesehen, die man unbedingt erhalten will. Warum sollte ich meinem Kind, dass bei erfüllten Beikostreifezeichen selbständig essen kann, den Löffel in den Mund schieben? Wie soll es richtig essen lernen, wenn es erst lernt das Essen immer breiförmig ist, und alle Zutaten immer zusammen gemischt werden? Wie soll es wissen wie Kartoffel schmeckt wenn im Kartoffel-Fleisch-Gemüse Brei alles zusammengematscht ist?
Gute Frage..... und jetzt?
Ich schickte die beiden Links (siehe oben) direkt an meinem Mann und teilt ihm mit das er es durchlesen soll. Ich verkündete, dass wir das auf Jeden Fall versuchen werden, und Breikost abgesetzt ist. Und so begannen die Vorbereitungen für unser BEIKOST-EXPERIMENT.